Dauergrünland ist ein wesentlicher Bestandteil unserer landwirtschaftlichen Landschaft und bietet weit mehr als nur Futter für Tiere. Es steht für eine nachhaltige Nutzung der Natur, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bringt. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Dauergrünland und warum ist seine nachhaltige Bewirtschaftung so wichtig? Erfahren Sie außerdem in diesem Blogartikel, welche verschiedenen Arten von Grünland es gibt und wie nachhaltige Methoden dazu beitragen können, unsere Umwelt zu schützen sowie die Biodiversität zu fördern.
Dauergrünland: Definition
Als Dauergrünland werden landwirtschaftliche Flächen bezeichnet, die mindestens fünf Jahre kontinuierlich zum Anbau von Gras oder anderen Grünfutterpflanzen genutzt werden. Diese Flächen sind oft zur Produktion von Futter- und Nahrungsmitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen bestimmt und werden nicht umgepflügt.
Es lohnt sich, Grünland nachhaltig zu bewirtschaften, denn es übernimmt nicht nur wichtige Versorgungs- und Regulierungsleistungen, zusätzlich bietet Dauergrünland Lebensraum für vielfältige Tier- und Pflanzenarten. Außerdem hat Weideland einen hohen Erholungswert und verhindert dank der ganzjährig geschlossenen Pflanzendecke den Bodenabtrag durch Wasser oder Wind.
Diese Bereiche eignen sich für Dauergrünland
Besonders in den Gebieten, die für Ackerbau nicht geeignet sind, entscheiden sich Landwirte für die Umwandlung der Bodenfläche in Dauergrünland. Das betrifft beispielsweise Bereiche, die starke Hänge oder einen hohen Tongehalt im Boden aufweisen. Aber auch klimatische Bedingungen, wie zu starker Niederschlag in der Region oder ein zu hoher Grundwasserstand können die Grünlandnutzung als Dauergrünland begünstigen.
Arten von Grünland
Es gibt verschiedene Arten von Grünland, die je nach Nutzung und Pflege unterschieden werden können:
· Extensivgrünland: Bei einer extensiven Grünlandbewirtschaftung handelt es sich um wenig intensiv bewirtschaftete Flächen, die oft mit geringer Düngung und weniger häufigem Mähen auskommen. Der Pflanzenbestand ist hier artenreich.
· Biotopgrünland: Das Biotopgrünland dient als Lebensraum für spezielle Pflanzen- und Tierarten und zeigt deshalb ein besonders hohes Arten- und Pflanzenreichtum auf. Es wird oft ökologisch bewirtschaftet, also bspw. nur mit natürlicher Düngung durch Weidetiere.
· Intensives Grünland: Das intensive, oder auch produktive, Grünland umfasst stark bewirtschaftete Flächen, die häufig gedüngt und gemäht werden, um hohe Erträge an Futter zu erzielen. Der Pflanzenbestand ist hier artenarm und besonders ertragsfähig.
Kennarten von Dauergrünland
Um zu erkennen, wie der ökologische Zustand und die Qualität Ihres Dauergrünlands ist, können Sie nach Kennarten Ausschau halten. Dies sind Indikatoren für genau diese Aspekte und treten typischerweise auf Dauergrünland auf. So zeigt Spitzwegerich z. B. Verdichtung an und ist häufig auf intensiv genutzten Wiesen zu finden. Im Gegensatz dazu ist der Kleine Wiesenknopf ein Indikator für magere und extensiv bewirtschaftete Flächen. Sie erkennen dagegen ein artenreiches Dauergrünland an vier Kennarten wie Wiesensalbei, Margerite, Großer Wiesenknopf und Gewöhnliche Schafgarbe.
Nachhaltige Bewirtschaftung von Grünland: Das sind die Möglichkeiten
Um Grünland nachhaltig zu bewirtschaften und gleichzeitig auch die ökologische und ökonomische Leistungsfähigkeit der Flächen zu sichern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Düngung: Nutzen Sie nachhaltige Methoden der Dauergrünland-Düngung wie Gülle oder den Anbau von Zwischenfrüchten, um das Pflanzenwachstum zu fördern und so zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit beizutragen.
- Mahd: Fördern Sie durch regelmäßiges Mähen das Wachstum Ihrer Grünpflanzen. Dabei können Sie auch bestimmte Bereiche auslassen, um dort Lebensräume für Insekten und Vögel zu schaffen.
- Wassermanagement: Indem Sie Teiche, Gräben oder andere Wasserhaltungsmaßnahmen schaffen, schonen Sie natürliche Wasserressourcen und fördern gleichzeitig die Grünlandbewirtschaftung.
- Reduzierung von Bodenverdichtung: Da eine lockere Bodenstruktur die Wasseraufnahme und das Wurzelwachstum Ihrer Pflanzen fördert, sollten Sie schwere Maschinen und übermäßige Beweidung vermeiden.
- Bodengesundheit: Führen Sie Bodenanalysen durch, um gezielte Maßnahmen zur Bodenverbesserung zu ergreifen und fördern Sie die Bodengesundheit durch organische Düngemittel, Kompost oder Bodenlebewesen.
- Weidemanagement: Lassen Sie Tiere auf Ihrer Grünfläche weiden, sollten Sie diese regelmäßig auf unterschiedliche Weideflächen bringen. So kann sich der Boden regenerieren und die Bodenstruktur verbessert werden.
Was bei der Bewirtschaftung von Dauergrünland zu beachten ist
Beachten Sie, dass Dauergrünland in umweltsensiblen Gebieten nicht umgewandelt oder gepflügt werden darf. In einigen Regionen ist eine Genehmigung der zuständigen Behörden erforderlich, wenn die Nutzungsart dieser Flächen geändert werden soll. Diese Regelungen dienen dem Schutz der Umwelt und der Erhaltung der Biodiversität.
Deshalb lohnt sich die nachhaltige Grünlandbewirtschaftung
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Nachhaltige Bewirtschaftung |
Herkömmliche Bewirtschaftung |
Bodenfruchtbarkeit |
Erhält und verbessert die Bodenfruchtbarkeit langfristig |
Führt oft zur Bodenerschöpfung |
Erosionsschutz |
Schützt den Boden vor Erosion und Hochwasser durch eine geschlossene Pflanzendecke |
Kann zu Bodendegradation und erhöhtem Erosionsrisiko führen |
Biodiversität |
Fördert die Biodiversität durch Erhaltung und Schaffung von Lebensräumen |
Führt oft zu einem Verlust an Artenvielfalt |
Klimaschutz |
Erhöht die Kohlenstoffbindung im Boden und reduziert den Einsatz von chemischen Düngemitteln |
Verursacht häufig hohe CO₂-Emissionen und chemische Belastungen |
Diese Geräte können zur nachhaltigen Bewirtschaftung eingesetzt werden
Zur effizienten und nachhaltigen Bewirtschaftung von Grünland können verschiedene Geräte eingesetzt werden:
- Ballenwickler: Für die Lagerung von Heu und Silage, wodurch Nährstoffe langfristig erhalten bleiben und Verluste minimiert werden.
- Hochgrasmäher: Zum Mähen von hohem Gras, also ideal für Flächen, die nicht ständig gemäht werden und somit eine vielfältige Pflanzenstruktur unterstützen.
- Kreiselmäher: Für gleichmäßiges Mähen großer Flächen, was eine schonende und gleichmäßige Nutzung des Grünlands ermöglicht und so die Regeneration fördert.
- Sichelmulcher: Zum Zerkleinern und Verteilen von Pflanzenresten, wodurch der Nährstoffkreislauf im Boden unterstützt und die Bodenfruchtbarkeit erhöht wird.
- Handgeführter Schlegelmulcher: Für kleinere Flächen und schwer zugängliche Bereiche, was eine präzise Pflege ohne großen Maschineneinsatz ermöglicht und ebenso die Bodenverdichtung vermeidet.
Bei Vielitz bieten wir Ihnen die passende Grünlandtechnik für die nachhaltige Bewirtschaftung Ihrer Grünlandflächen. Stöbern Sie durch unser Sortiment oder lassen Sie sich von unseren Experten beraten.
FAQ: Alles, was Sie zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Grünland wissen sollten
Was bedeutet extensive Grünlandbewirtschaftung?
Extensive Grünlandbewirtschaftung bezieht sich auf eine weniger intensive Grünlandnutzung von Grünlandflächen, mit geringerem Düngereinsatz und seltenerem Mähen, was zur Förderung der Biodiversität beiträgt.
Was ist Grünlandbewirtschaftung?
Grünlandbewirtschaftung umfasst alle Maßnahmen zur Pflege und Nutzung von Grünlandflächen zur Produktion von Futterpflanzen und zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts.
Wie entsteht Dauergrünland?
Lassen Landwirte eine landwirtschaftliche Fläche über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren kontinuierlich mit Gras oder anderen Grünfutterpflanzen bewachsen, bezeichnet man dieses Gebiet als Dauergrünland. Zudem dürfen diese Flächen in diesem Zeitraum nicht umgepflügt werden
Was versteht man unter Altgrasstreifen im Dauergrünland?
Altgrasstreifen sind Bereiche im Grünland, die nicht gemäht werden und als Rückzugsort und Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere dienen. Auch Hecken, Baumreihen oder Blühstreifen bieten wertvollen Lebensraum und tragen zur ökologischen Vielfalt bei.
Was ist umweltsensibles Dauergrünland?
Umweltsensibles Dauergrünland sind Flächen, die aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung besonderen Schutz genießen und in denen bestimmte Bewirtschaftungsmaßnahmen eingeschränkt oder verboten sind. Dazu zählen z. B. Vogelschutzgebiete oder Flora-Fauna-Habitate, wo eine Umwandlung von Dauergrünland beispielsweise nicht möglich ist.